Es wurden neue Forschungsarbeiten über den Einsatz von virtueller Realität (VR) bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit posttraumatischen Stresssymptomen eingeleitet. Für diese Doktorarbeit arbeitet Janniek de Jong mit mehreren Gesundheitsdienstleistern und Psylaris zusammen. Die Forschung wird durch eine öffentlich-private Partnerschaft (PPP) von Health~Holland's Top Sector Life Sciences & Health unterstützt.
Von allen Kindern und Jugendlichen, die ein traumatisches Ereignis erleben, entwickelt ein Drittel (30%) posttraumatische Belastungssymptome (PTSD). Die so genannte EMDR-Therapie (Eye Movement Desensitisation and Reprocessing) wird häufig zur Behandlung dieser Symptome eingesetzt. EMDR hat sich als wirksame Therapie zur Verringerung der Auswirkungen von Traumata erwiesen. Bei vielen jungen Menschen kehren die Symptome jedoch zurück, wenn sie zu Hause mit der gefürchteten Situation konfrontiert werden. Die VR-Therapie ist eine relativ neue Entwicklung.
VR-Therapie für PTSD
Die virtuelle Realität könnte dazu beitragen, diesen Rückfall bei diesen jungen Menschen zu verringern. Psylaris hat eine Anwendung für EMDR-Therapie in einer Virtual-Reality-Umgebung entwickelt, VR-basiertes EMDR. Der große Vorteil ist, dass die Jugendlichen die Therapie in ihrer eigenen Umgebung durchführen. Auf diese Weise können sich die Jugendlichen besser auf die Konfrontation mit einem traumatischen Ereignis oder einer Situation vorbereiten.
Ziel der Dissertation ist es, eine VR-basierte EMDR-Anwendung bei Kindern im Alter von 8 bis 17 Jahren mit PTBS-Symptomen zu testen. Die Erwartung, dass diese virtuelle EMDR-Therapie die Rückkehr von PTBS-Symptomen verringert, beruht zum Teil auf der Tatsache, dass VR-basiertes EMDR die Selbstfürsorge im Familienkontext fördert.
Geringere Gesundheitskosten und kürzere Wartelisten für psychische Erkrankungen
Die Forscher stellen außerdem die Hypothese auf, dass die VR-Therapie die Lebensqualität junger PTBS-Patienten verbessern wird und dass der Einsatz dieser Form der VR schließlich zu kürzeren Wartelisten in der Jugendmedizin und zu einer Senkung der Gesundheitskosten führen wird.