Wenn Sie mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, stehen Ihnen viele verschiedene Arten der psychologischen Behandlung zur Verfügung. Es gibt viele psychische Probleme, und jedes Problem braucht seine eigene Behandlung. Eine dieser Behandlungen ist die EMDR-Therapie. Es handelt sich um eine relativ neue Therapieform, die 1989 von einer amerikanischen Psychologin entwickelt wurde. Wann sollte man eine EMDR-Therapie anwenden und wie bereitet man sich auf eine EMDR-Sitzung vor?

Die Entstehung der posttraumatischen Belastungsstörung

Eines der bekanntesten und am häufigsten auftretenden psychischen Probleme, sind unverarbeitete Traumata. Dabei handelt es sich nicht nur um Ereignisse im Leben eines Menschen, sondern um Situationen, die sich auf das tägliche Leben auswirken. Denken Sie an einen gewaltsamen Raubüberfall, einen schweren Unfall, sexuellen Missbrauch oder den Tod eines Familienmitglieds. Wenn Sie diese Ereignisse nicht geistig einordnen können und sie sich immer wieder im Kopf abspielen, wird bei Ihnen eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) diagnostiziert.

Was sind die Symptome einer PTBS?

Jemand mit einer PTBS kann unter verschiedenen Arten von Symptomen leiden. Das hängt ganz von Ihrer Persönlichkeit ab. Gereiztheit und manchmal sogar Wutausbrüche wegen Kleinigkeiten sind ein häufig zu hörendes Symptom von PTBS. Ein weiteres Symptom ist, dass man immer weniger an der Gesellschaft teilnimmt und sich abkapselt. Das hat vor allem damit zu tun, dass Sie bestimmte Situationen oder Orte vermeiden wollen. Auf diese Weise wollen Sie versuchen, nicht an das traumatische Ereignis erinnert zu werden. Depression und soziale Isolation sind bei Menschen mit PTBS weit verbreitet.

EMDR-Therapie zur Traumabehandlung

EMDR ist eine der erfolgreichsten Methoden zur Bekämpfung der Auswirkungen von PTBS. Bei EMDR zielt die Behandlung ab auf die Verarbeitung des Traumas, welche bis dahin nicht stattgefunden hat. Wie genau EMDR im Gehirn funktioniert, wird noch wissenschaftliche erforscht. Es ist jedoch bereits wissenschaftlich erwiesen, dass EMDR bei der Verarbeitung von Traumata erfolgreich ist.

Während einer EMDR-Sitzung bittet der Therapeut den Klienten, an das Trauma zurückzudenken. Das macht die Sitzung schwierig, denn das ist genau das, was man bei PTBS nicht will. Das bedeutet, dass Sie das Trauma noch einmal erleben, einschließlich aller Gefühle und Gedanken, die Sie in diesem Moment hatten. In einem bestimmten Moment während des Nacherlebens macht der Therapeut eine Handbewegung, der Sie mit Ihren Augen folgen müssen und die Sie ablenkt. Dies ist die Grundlage für eine EMDR-Sitzung. Immer wieder werden Sie abgelenkt, und ab einem bestimmten Moment werden Sie feststellen, dass Sie viel leichter und mit weniger Emotionen an das Trauma zurückdenken können.

Heutzutage kann EMDR auch aus der Ferne durchgeführt werden. Psylaris ist Entwickler von Methoden für EMDR aus der Ferne, wie z. B. EMDR-VR. Dabei erhalten Sie eine EMDR-Sitzung mit Hilfe der virtuellen Realität. EMDR-Remote ist ebenfalls eine Entwicklung von Psyslaris und ist eine Online-Plattform für den Therapeuten, über die EMDR per Videoanruf durchgeführt wird. Der Hauptvorteil dieser digitalen Methoden besteht darin, dass der Therapeut mehr Möglichkeiten hat, Ablenkungen einzusetzen, und dass die Ablenkung für den Klienten viel intensiver und effektiver ist.

Tipps zur Vorbereitung auf eine EMDR-Sitzung

Vor allem bei einer ersten EMDR-Sitzung werden Sie nervös sein. Schließlich werden Sie erneut mit dem Trauma konfrontiert, aber Sie wissen vielleicht, dass dies notwendig ist, um sich von der PTBS zu erholen, und zusätzlich wird der Therapeut sicherstellen, dass Sie sich in einer sicheren Umgebung befinden.

Am wichtigsten ist es, einen möglichst ruhigen Tag zu haben, eventuell auch in den Tagen nach einer Sitzung. Die Therapie kann Auswirkungen haben und ist anstrengend. Bitte informieren Sie auch wenn möglich Ihre Familie und Ihren Arbeitsplatz. Natürlich können Sie sich nicht von der Arbeit freistellen lassen, aber Sie sollten darauf hinweisen, dass Ihre Reaktion auf einige Dinge anders sein könnte, während dieser Zeit.

Eine weitere Vorbereitung auf eine EMDR-Sitzung ist eigentlich nicht nötig. Lassen Sie es auf sich zukommen. Suchen Sie im Internet nach Informationen darüber, was EMDR ist, aber lassen Sie die Erfahrungen anderer Menschen nicht so nah an sich ran. Jede Erfahrung ist anders. Die Gefahr ist groß, dass Sie sich (unnötigerweise) noch mehr davor fürchten werden.

Werden Sie eine EMDR-Sitzung aus der Ferne verfolgen?

Eine EMDR-Sitzung, die online, d. h. aus der Ferne, stattfindet, erfordert ein wenig mehr Vorbereitung. Dies ist hauptsächlich praktischer Natur. Stellen Sie zum Beispiel sicher, dass Sie sich während der Online-EMDR-Sitzung in einem separaten Raum befinden, in dem Sie nicht gestört werden. Dies ist wichtig, damit die Sitzung erfolgreich verläuft.

Achten Sie darauf, dass Sie die Sitzung aus der Ferne auf einem großen Bildschirm eines PCs oder Laptops verfolgen und dass sich der Bildschirm auf Augenhöhe befindet, so dass Sie den Therapeuten ansehen können und gut abgelenkt sind. Vergewissern Sie sich auch, dass Sie eine gute Internetverbindung haben, schließlich wollen Sie während der Sitzung nicht unterbrochen werden.

Benutzen Sie Kopf- oder Ohrhörer, um alles zu verfolgen, und halten Sie ein Getränk bereit. Emotionen oder übermäßiges Reden können Sie durstig machen. Taschentücher können auch eine nützliche Hilfe sein, wenn Sie emotional werden.